Open Source hat eine große Entwicklergemeinde
Das ist richtig. Es bringt die Entwicklung schnell voran und lässt manchens Open Source Systeme in kürzester Zeit zu reinen Featuresammlungen entarten.
Genau diesen Umstand halten wir für einen der wesentlichen Nachteile, denn niemand koordiniert die Entwicklung. Konzeption findet lediglich bezogen auf den von wenigen Entwicklern kontrollierten Kern des Systems statt. Und schon dieser ist eher auf maximale Flexibilität, als auf konkrete Ziele ausgerichtet. Für die große Zahl automomer Zellen, die die unzähligen Erweiterungen programmieren, gilt dies um so mehr.
Dazu kommt, dass sich alle an zahlreiche Vorgaben orientieren müssen. Hier wird, durch das gewählte Datenbankdesign und viele weitere Grundentscheidungen, elementare
Vorgaben gemacht, an die sich alle für die Weiterentwicklung halten müssen.
Hinzu kommt, dass die große Mehrzahl der beteiligten Personen Programmierer sind, die dem ganzen Projekt in der Regel eine starke technische Ausrichtung geben. Nicht zuletzt deshalb lassen sich selbst die besseren Systeme nur schwer handeln.
Ab einer gewissen Größe werden Open Source Projekte sogar unflexibler als große kommerzielle Projekte. Denn eine lose Entwicklergemeinde lässt sich nur sehr schwer in vollständig neue Richtungen lenken.